Gedenkveranstaltung am ehemaligen Brötzinger „Russenlager“
Der Jahrestag des Überfalls der deutschen Wehrmacht auf die Sowjetunion ist Anlass, um der vielen Tausend Zwangsarbeiter*innen zu gedenken, die von dort nach Pforzheim verschleppt wurden. Ende des Jahres 1942 hatte die Industrie- und Handelskammer das Barackenlager eingerichtet, in dem Hunderte Personen interniert worden waren, wo sie an Hunger, Krankheiten und Willkür der Wachleute litten. Seit 2019 erinnern eine Tafel und 9 Stolpersteine an das Lager. Am 24. März 1945 wurde das Lager von der französischen Luftwaffe zerstört, als die Brötzinger Eisenbahnbrücke bombardiert wurde.
Besonders werden wir an die Männer „Kossi“ und „Meteschewski“ erinnern, die bisher nur als Opfer eines brutalen Mordes unter diesem Namen bekannt waren. Deren Identität konnte durch Recherchen der „Arbeitsgruppe Zwangsarbeit“ geklärt werden.
Vier Tage nach der Bombardierung von Pforzheim wurden sie am 27. Februar vor dem Lagertor von fanatischen Nazis ermordet.